Das Wulfmeyer-NTF-System: Der Impuls
Wulfmeyer Aircraft Interior entwickelt und realisiert Anfang der 1980er Jahre seine erste selbstklebende Ausführung eines Göppinger PVC-Oberbelags für die Ausstattung von Flugzeugkabinen. Die Freigabe der Systemlösung durch Airbus erfolgt am 14.07.1981.
Von der Idee zur technischen Perfektion
Einmal in die Aufgabe involviert, NTF-Bodenbeläge für die Luftfahrt als Systemlösungen anzubieten, reifte die Idee, die Optimierungspotenziale, die sich in diesem Zusammenhang schon früh andeuteten, konsequent zu erschließen.
Mit, Lothar Neumann, hatte die Wulfmeyer Aircraft Interior einen kreativen Chef an der Spitze, der nicht müde wurde, Impulse und Inspirationen aus dem Markt einzufangen.
Der erste NTF mit Laminatverstärkung
Bereits Anfang der 1990er Jahre waren im Markt NTF mit Laminatverstärkung verfügbar. Als Obermaterial bevorzugte man Silikon, verbunden mit 0,5 mm dünnen Phenolharzplatten.
Die Auseinandersetzung mit dieser ersten NTF-Systemlösung inspirierte die Entwickler im Hause Wulfmeyer Aircraft Interior, Auge und Polozek, Versuchsreihen mit eigenen Konzepten zu starten.
Erste Fehlschläge geben Entwicklungsimpulse
Erste Fehlschläge mit oft improvisierten aber dennoch praxisnahen Versuchsanordnungen wurden weniger als Rückschläge betrachtet, sondern vielmehr als wichtige Erkenntnisfelder auf dem Weg zum optimalen NTF-System.
Das Ziel einen »NTF-Sandwich« zu entwickeln, dessen Verhalten deckungsgleich mit den Anforderungen der Luftfahrt ist, rückte näher.
Der Kleber-Präparat als Schlüsselgröße
Die wesentlichen Hauptkriterien für ein optimales NTF-System in der Luftfahrt sind
- absolut konstant-stabiles Verhalten – unabhängig von Luftdruck-, Temperatur- oder klimatischen Änderungen oder Einflüssen auch aggressiver Flüssigkeiten
- geringstmögliches Gewicht
- hohe mechanische Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit
- Langlebigkeit
- sichere, einfache und wirtschaftliche Verarbeitung / Verlegung
- Feuerfestigkeit
Eine Schlüsselgröße in der Erfüllung dieser Anforderungen ist der Kleber innerhalb des Systems.
Erste Schritte zum »Wulfmeyer Prozess«
Die ersten Tests mit einem 2-Komponenten-Kleber und daraus abgeleiteten optimierenden Rezepturvarianten öffneten den Weg zu dem heute weltweit etablierten »Wulfmeyer Prozess«.
Dennoch sollte dieser Weg noch lang und steinig werden, denn es musste ein System entwickelt werden, indem alle(!) Komponenten im Verbund absolut harmonieren.
Die Komponenten harmonieren
Das schließlich final entwickelte NTF-System erweist sich in allen Punkten gegenüber den Mitte der 1990er Jahre verfügbaren Lösungen anderer Hersteller als überlegen
Die Hürden der Vermarktung
Wer einen Bedarf hat, der hat auch eine Quelle, bei der er den Bedarf deckt.
Der Wunsch-Abnehmer, Airbus, hatte Bedarf an NTF…
… und folglich auch die Bindung an eine Bezugsquelle.
Es galt also, die Überlegenheit des Wulfmeyer-Systems unter Beweis zu stellen.
Erstes Aufhorchen
Untersuchungen decken auf, dass der durch Airbus eingesetzte NTF eines Mitbewerbers der Wulfmeyer Aircraft Interior ein zentrales Kriterium nicht ausreichend konsequent erfüllte (Brennbarkeit).
Die Chance für Wulfmeyer. Airbus zeigte sich interessiert…
…blieb dennoch zurückhaltend.
Erste Absatzerfolge
Wulfmeyer Aircraft Interior entwickelt den »Moonwalk« und bringt ihn zur Marktreife. Angeboten mit drei Oberbelägen Taraflex AVR160, Taraflex AV150 sowie Göppinger PUR, im Verbund mit dem Laminat Conolite 6000T beliefert das Unternehmen die Fluggesellschaften Hapag Lloyd und Condor.
Die Nachfrage seitens der Flugzeug-Hersteller blieb vorerst zurückhaltend.
Der Durchbruch
Im Rahmen bemusterter Ausschreibungen erweist sich das NTF-System der Wulfmeyer Aircraft Interior gegenüber allen anderen als deutlich überlegen – vor allem aufgrund der Schlüsselgröße »Klebeverbindung«.
Bestandteil der Ausschreibungen von Airbus über NTF ist seit 2002 eine Bemusterung, die eine Reihe von Praxistests / Verhaltenstests im Rahmen einer realen Flugsituation bestehen muss.
Die Erfolgsgeschichte beginnt
Der Siegerfaktor, die »Klebeverbindung« – wenig später bereits offiziell als »Wulfmeyer-Prozess« bezeichnet und international zum Standard erhoben, tritt einen Siegeszug im Markt an.
Steiler Absatz-Anstieg
Noch im Jahr 1997 begann der Absatz des Wulfmeyer-Prozess-basierten NTF auf Laminat steil anzusteigen. So stattete beispielsweise Hapag Lloyd Maschinen seiner zu diesem Zeitpunkt noch gemischte Flotte, Boeing 737 und Airbus310, mit dem Wulfmeyer-System aus.
Die Geschäftsbeziehung hat bis heute Bestand aus Überzeugung – auch nach der Umstellung auf eine reine Boeing-Flotte.
Bedarfsorientierte Produktion
Wulfmeyer Aircraft Interior liefert die NTF-Platten bedarfsorientiert, je nach Door-to-Door-Maß des jeweiligen Flugzeugtyps, in Längen von bis zu 5,10 Metern.
Ständige Bewährung inklusive
Wulfmeyer Aircraft Interior liefert NTF-Platten vorwiegend mit einem »Form 1« aus.
Das NTF-System muss sich bei Airbus kontinuierlich bewähren. Um es in die »Capability List« einzutragen und die Genehmigung vom LBA (Luftfahrtbundesamt) einzuholen, muss das Material auch in ein Flugzeug verbaut freigegeben werden.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Seit der Entwicklung des NTF-Systems nach dem Wulfmeyer-Prozess hat es kontinuierliche Updates gegeben, welche:
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Jüngste Beispiele
Passagiere gehen heute zum Beispiel auf Holz- oder Stein-Nachbildungen mit nahezu glatten Oberflächen, über unifarbene Strukturen oder fotorealistischen Bildern auf Ihre Plätze im Flugzeug.
Vielseitig wie die Kundenwünsche
Die Wulfmeyer Aircraft Interior bietet eine enorme Produktions-Flexibilität und stellt ihren Kunden bedarfsgerecht bewährte Lösungen in immer wieder neuen aktuellen Design-, Oberflächen- und Ausführungs-Varianten zur Verfügung